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Ausbildung bei der SV Informatik

Als ich meine Ausbildung bei SV Informatik begann, hatte ich viele Bedenken und Befürchtungen. Wie werden die Kolleginnen und Kollegen sein? Wie wird die Arbeitsatmosphäre sein? Werde ich gerne zur Arbeit gehen? Wird man mir das nötige Know-how vermitteln? Schnell stellte sich heraus, dass viele meiner Befürchtungen unbegründet waren. Welche Erfahrungen ich gemacht habe und wie sich meine anfänglichen Zweifel in Begeisterung verwandelten, erfährst du im Blogbeitrag.
30.09.2024 I Von Johann Melnik I Ehemaliger Azubi, Mitarbeiter in der IT-Service Entwicklung Themen: Arbeiten bei der SV Informatik

Von engagierten Teams und Ausbildungsverantwortlichen

Tatsächlich habe ich in meiner Zeit als Azubi Zeit nie erlebt, was es heißt, von unengagierten oder unfreundlichen Kolleginnen und Kollegen umgeben zu sein. Auch die Vorstellung, dass ein Azubi nur 'der Stift' ist, blieb mir völlig fremd. Stattdessen wurde mir immer auf Augenhöhe begegnet, und alle Kolleginnen und Kollegen – seien es die Ausbildungsverantwortlichen oder andere Mitarbeitende – gaben stets ihr Bestes, um mir zu helfen und mich zu unterstützen.

Meine Ausbildungsstationen - von Automatisierung bis Scrum

Das erste Ausbildungsjahr verbrachte ich gemeinsam mit den anderen Azubis meines Jahrgangs in der Azubi-Werkstatt. Hier wurden wir zu einer eingeschworenen Truppe und lernten die theoretischen Grundlagen, die uns auf die spätere Arbeit in den einzelnen Abteilungen vorbereiteten. Danach ging es für mich in die Abteilung Anwendungsentwicklung für Postkorb und ICIS, wo ich ebenfalls auf hochmotivierte Kolleginnen und Kollegen traf, die sich engagiert dafür einsetzten, mir die Sachverhalte und Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Sie nahmen sich die notwendige Zeit, um mich in die komplexen Aufgabenbereiche der Prozessautomatisierung im Squad und der Arbeit im Postkorb einzuarbeiten. Dieses breitgefächerte Aufgabenspektrum und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen trugen maßgeblich zu meinem Lernerfolg bei. Das Team „Squad“ arbeitet an der Automatisierung von Geschäftsprozessen, um manuelle Aufgaben zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Gemeinsam mit den Fachabteilungen entwickeln wir BPMN-Prozessmodelle, die die Abläufe und Entscheidungsprozesse innerhalb eines Prozesses detailliert darstellen. Diese Modelle werden mit dem Camunda Modeler erstellt. Nachdem die Modelle erstellt sind, implementieren wir die Verarbeitungslogik mit der Programmiersprache Java und dem Framework Spring Boot, das viele Konfigurationsaufgaben vereinfacht. Jeder automatisierte Prozess wird in einem OpenShift-Container bereitgestellt, was für eine zuverlässige und skalierbare Ausführung sorgt. Zur Optimierung der Softwarebereitstellung nutzen wir Jenkins-Pipelines, ein Automatisierungstool, das den Entwicklungsprozess vereinfacht. Zusätzlich habe ich das agile Arbeiten nach den Scrum-Prinzipien kennengelernt. Scrum ermöglicht es, in kurzen Zeiträumen, sogenannten Sprints, zu arbeiten und fördert Flexibilität sowie kontinuierliche Verbesserung. Neben den täglichen Aufgaben habe ich eigene Projekte vorangetrieben, wie die Entwicklung eines neuen Konzeptes von Unit-Tests und die Erstellung einer Software zur automatisierten Generierung von Unit-Tests für DMN-Entscheidungstabellen, die komplexe Entscheidungsprozesse automatisiert und testet. Der Postkorb, ein zentrales System zur Verwaltung und Archivierung digitaler Dokumente, wird seit seiner Einführung im Jahr 1998 kontinuierlich weiterentwickelt. Als wichtige Individualsoftware der SparkassenVersicherung übernimmt er eine wesentliche Rolle in der Dokumentenverwaltung. Die Wartung und Weiterentwicklung erfolgt mit VB.Net und PL/SQL. Während VB.Net die Benutzeroberfläche und die Windows-Server-Anwendung entwickelt, verwaltet PL/SQL die Oracle-Datenbank. Während meiner Zeit im Postkorb habe ich bedeutende Projekte umgesetzt, wie die Entwicklung einer Eingabemaske für Vertriebsimpulse und die Erstellung eines umfassenden Datenbankskripts zur Verbesserung der Übersichtlichkeit und Wartbarkeit. Mein Abschlussprojekt konzentrierte sich auf die dauerhafte Archivierung von zwischengelagerten Dokumenten.

Die Berufsschule war ganz anders als erwartet

Mein erster Eindruck von der Berufsschule war jedoch etwas anders: Die Lehrkräfte schienen anfangs eher zurückhaltend und weniger begeistert, was mich zunächst überraschte. Statt des gewohnten Frontalunterrichts gab es Gruppenprojekte, bei denen es an uns lag, wie intensiv wir die Themen recherchierten und vertieften. Die Bandbreite reichte von 'noch nie gehört' bis 'fast schon ein Experte', je nach eigener Recherche- und Lernbereitschaft. Rückblickend war diese Methode jedoch eine ausgezeichnete Vorbereitung auf das Berufsleben als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Die Fähigkeit, sich neue Inhalte selbst zu erarbeiten, ist in diesem Beruf von großer Bedeutung. Auch wenn es anfangs ein großer Schock war – vor allem, weil ich klassischen Frontalunterricht gewohnt war – hat mich diese Erfahrung bestens auf die beruflichen Anforderungen vorbereitet. Durch die Ausbildung bei der SV Informatik und die Erfahrungen in der Berufsschule habe ich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich viel gelernt. Die Unterstützung meiner Kolleginnen und Kollegen und die in der Berufsschule vermittelte Fähigkeit, sich selbstständig in neue Themen einzuarbeiten, haben mich hervorragend auf das Berufsleben vorbereitet. Dafür bin ich äußerst dankbar.
Zusammenfassend war meine Ausbildung bei SV Informatik ganz anders als erwartet. Viele meiner anfänglichen Bedenken haben sich nicht bewahrheitet; ich musste nicht lernen, wie es ist, von unfreundlichen oder unengagierten Kolleginnen und Kollegen in einer schlechten Arbeitsatmosphäre umgeben zu sein. Stattdessen war es eine prägende und unglaublich bereichernde Zeit. Mein Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzten, die mich auf diesem Weg unterstützt haben. Nur durch ihre tatkräftige Unterstützung konnte ich hervorragende Prüfungsergebnisse erzielen und die Ausbildung als Jahrgangsbester im gesamten Kreis Wiesbaden abschließen. Ich blicke voller Zuversicht in die Zukunft und freue mich auf meine Arbeit bei der SV Informatik.

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