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So funktioniert das Scrum Modell

Die Anforderungen an ein Produkt verändern sich ständig und somit müssen auch Produktentwickler immer in Bewegung bleiben – Stichwort: Agiles Arbeiten. In diesem Zusammenhang haben wir euch bereits vor einiger Zeit das Konzept der agilen Vorgehensmodelle vorgestellt und euch die Vor- und Nachteile präsentiert. Heute wollen wir nun näher auf eines der zwei gängigsten Vorgehensmodelle eingehen – das Scrum Modell. Wie das genau funktioniert und was das alles mit Rugby zu tun, erfahrt Ihr im Blogbeitrag.
30.06.2021 I Von Lukasz Majchrzak und Janina Schröder I Mitarbeiter in der Abteilung Kunden- und Partnerservices und Praktikantin im Kommunikationsteam Themen: Arbeiten bei der SV Informatik

Was bedeutet Scrum und was hat es mit Projektmanagement zu tun?

Der Begriff „Scrum“ findet seinen Ursprung in der Sportart Rugby und bedeutet so viel wie „Gedränge“. Es stellen sich acht Spieler je Mannschaft dem Gegner als Pulk gegenüber, mit dem Versuch, beim Kommando des Schiedsrichters den Ball für ihre Mannschaft zu gewinnen. Bei diesem Spielzug sind vor allem drei Aspekte sehr wichtig: Flexibilität, Dynamik und Absprachen. Das heißt die Spieler agieren als eine kleine selbstständige Einheit und entwickeln ihre ganz eigene Taktik. Ihnen wird ausschließlich ein Ziel vorgegeben - gewinnt den Ball. Auch im heutigen Projektmanagement finden sich diese Art von Zusammenarbeit wieder in Form des Scrum Konzepts.

Wie funktioniert Scrum in der Praxis?

In der Praxis bedeutet das, dass das Team sich innerhalb eines vorgegebenen Rahmens selbst organisiert und, aufgrund seiner iterativen und inkrementellen Arbeitsweise, jederzeit eine lauffähige Version ausliefern kann. Erfolgreich ist diese eigenständige Arbeitsweise vor allem, weil das Scrum-Team interdisziplinäre aufgestellt ist und es somit über alle notwendigen Kompetenzen verfügt.

Welche Rollen gibt es im Scrum Modell?

Das Scrum-Team besteht aus drei unterschiedlichen Rollen: Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam.

Scrum Master

Der Scrum Master sorgt dafür, dass der Regelrahmen eingehalten wird. Zudem coacht er das Team zu den Regeln, Werten und Praktiken des Scrum. Er ist aber auch für Außenstehende der Ansprechpartner und vermittelt den Nutzen der festgelegten Regeln. Weiterhin gehören zu seinen Aufgaben unter anderem die Unterstützung des Product Owners bei der Optimierung des Product Backlog und die Förderung des Verständnisses von Agilität.

Product Owner

Der Product Owner ist verantwortlich für die Produkte und sein Ziel ist es den Produktwert zu maximieren. Hierzu priorisiert er die Aufgaben der Stakeholder und gibt so die fachliche Zielrichtung für das gesamte Team vor. Mit anderen Worten, dem Product Owner obliegt die Entscheidungshoheit.

Entwicklungsteam

Das Entwicklungsteam ist verantwortlich für die Produktentwicklung und ihm obliegt die Technologiehoheit. Hierbei stellt die Vielfalt der unterschiedlichen Aufgaben eine Herausforderung dar. Dies liegt an der Zusammensetzung der Teams, welche oftmals aus Spezialisten und nicht Generalisten bestehen. Somit wird das T-Shaping zu einer Hürde bei der Zusammenarbeit. Ziel ist es daher Wissen an die Kollegen zu vermitteln und somit Engpässe im Team auszugleichen.

Wie stellt sich der Scrum Prozess dar?

Der Scrum Prozess beginnt, wie in der Abbildung zu sehen ist, mit dem Product Backlog. Das Product Backlog ist so etwas wie eine To-do-Liste und enthält noch nicht erledigte Aufgaben. Die Verwaltung und Optimierung des Product Backlogs liegt, wie bereits erwähnt, in der Obhut des Product Owners.  Die Aufgaben werden hier in priorisierter Reihenfolge festgehalten, damit jedes Teammitglied sowie die Stakeholder sehen können, was als Nächstes entwickelt werden soll.
Im Sprint Planning Meeting werden die Aufgaben für den Sprint vom Product Owner vorgestellt und diskutiert. Nach einer Einschätzung der Aufgaben wird der Umfang für den folgenden Sprint in das Sprint Backlog verschoben und die Entwickler verpflichten sich ihre eigenen Ziele zu erreichen. Die Hoheit über das Sprint Backlog liegt wiederum bei dem Entwicklungsteam und nicht bei dem Product Owner. Innerhalb eines Sprints gibt es das sogenannte Daily Scrum, bei dem die Entwickler sich über die Aufgaben vom Vortag innerhalb von maximal 15 Minuten austauschen und die nächsten Schritte festlegen. Am Sprintende wird ein einsatzfähiges Product Increment erstellt, dass aus bereits fertiggestellten Backlogeinträgen aus den aktuellen und vorangegangenen Sprints zusammengestellt wird. Dieses wird dann in einem Review dem Product Owner und den Stakeholdern vorgestellt. Hier können neue Erkenntnisse in das Product Backlog mit übernommen werden. Der Prozesszyklus schließt mit der Sprint Retrospektive, in der alle Erkenntnisse aus dem Sprint gesammelt werden. 
Das Ziel des gesamten Scrum Prozesses ist es, aus den gewonnenen Erkenntnissen neue Maßnahmen zur Teamoptimierung zu definieren.

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